- 01/08/2021
Die Spieß

Klassisch "Über mich"? Nope!
Habt ihr selbst eine Website oder einen Blog und wollt ihr den „Über mich“-Teil füllen? Dann wisst ihr ja, dass das nicht einfach ist.
Man möchte ehrlich sein, sympathisch rüberkommen, auf einer Unternehmensseite auch noch seriös, aber immer mit dem Hintergedanken „Du musst dich selbst gut verkaufen!“ Und schon fühlt man sich wie vor einem Bewerbungsgespräch…
„Was wollen die wissen?“, „Was ist interessant?“, etc…. „Elevator Pitch“ und ähnliche Begriffe schießen einem durch den Kopf.
Aber pfeif auf irgendwelche „Mustervorlagen“ oder „Das machen alle so“. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer aus dem Bauch heraus handle und nach meinem Gefühl geh.
Großartige Überlegungen und Konzepte sind für mich etwas für meinen Job. Privat sieht’s da wieder anders aus… ja, ab und zu sind sie am Beginn einer Sache da, aber zu Ende bringt’s da die gute alte Improvisation. Und ehrlich? Ich mag das. (Manchmal hass ich mich auch ein klein wenig dafür). Aber ich kann’s mir zumindest schönreden und sagen: „Das ist authentisch. Das bin ich!“
Was du schon immer (nicht) über mich wissen wolltest
Ich hab eine kleine Liste diverser Dinge über mich zusammen gesammelt, die euch sicherlich brennend interessieren. Falls ich damit falsch lieg: Sei’s drum. Dann gibt’s eventuell den einen oder anderen Schmunzler.
Und vielleicht (eigentlich bin ich mir ganz sicher!) erkennt ihr euch in der einen oder anderen „Besonderheit“ sogar selbst. 😉
Fun Facts
- Pickerl, die auf Orangen, Bananen oder ähnlichem kleben, kleb ich gern in den Kalender auf den Sonntag. Da sehen die irgendwie fröhlicher aus. Da ich selbst nur den Kalender am Handy oder PC nutze, und sich Sticker am Display oder Monitor nicht so gut machen, beglücke ich Kalender anderer.
- Ich kann mit meinem rechten Knöchel knacksen. Ja, absichtlich. Tut nicht weh, und grundsätzlich ist alles in Ordnung. Trotzdem ein begnadetes und unverkanntes Talent.
- Ich lass nix auf meiner Herdplatte stehen. Könnt ja sein, dass der Strom ausflippt und sämtliche Herdplatten auf Höchststufe stellt.
- Apropos Herd. Ich schaff es immer wieder, den Timer (ein aufdringliches Piepen) meines Herdes zu überhören, wenn ich auch nur 2 Meter davon entfernt sitz. Eier nicht nur hartgekocht, sondern härtestgekocht sind meine Spezialität.
- Ich pfeif gern im Kellergang, das hallt so schön. Manchmal sing ich auch. Auch das hallt schön.
- Auf Einkaufslisten schreib ich das Zeug, das ich brauch, in der Reihenfolge, wie sie dann im jeweiligen Supermarkt der Reihe nach zu finden sind. Da kann’s schon mal passieren, dass ich ein- und dieselbe Liste mehrmals schreib, wenn ich mich wo vertan oder was vergessen hab. Dafür ist´s nachher super, wenn ich im Supermarkt bin (und die Liste eh meist daheim liegt).
- Außerdem bemüh ich mich, extra schön zu schreiben. Falls es die Liste mit in den Supermarkt geschafft hat, und ich sie vielleicht im Wagerl liegen lass oder sie wo verlier, sollen sich die Leute denken „Oje, hat wer verloren… aber ur-schön geschrieben!! Wow!“
- Schreiben… ich bin Notizbuch-Fan. Könnt mir permanent neue kaufen. Wenn ich dann mit meinen Notizen losleg, bemüh ich mich auch hier, das extra schön zu schreiben. Das gelingt auf den ersten Seiten. Wenn dann mal was nicht so schön ist, wird die Seite `fein säuberlich´ raus gerissen. Was prinzipiell nie möglich ist, aber gut… so geht das dann mit weiteren Seiten, bis das Notizbuch aussieht wie vom Hund zerkaut. Spätestens dann muss ein neues her.
- Die Farbe, mit der Bodenmarkierungen auf Straßen gemalt werden, riecht ein bisserl nach Pilzen. Drum heißt sie bei mir „Schwammerlfarbe“.
- Ich hasse es, mit Messer und Gabel zu essen. Ich find das unbequem. Und nein, ich ess nicht mit den Händen. Aber Gabel reicht. Oder Löffel. Göffel sind bestimmt super. Hab ich aber leider nicht.
- Früher hab ich meine Amazon-Wunschliste öfter mal an Freunde verschickt mit dem Vermerk „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ – ist leider nie aufgegangen. Ich sollte meine Freundschaften checken…
- Wenn ich Stufen raufgeh, zähl ich sie. Hab ich wohl von meiner Mama, die zählt ALLES (Obst, das sie pflückt, Blüten, die sie wo abzupft -„Bei der Rose hab ich 83 Blüten abgezupft“… – ALLES!). Bei mir sind’s (derweil) nur Aufwärts-Stufen.
- Ich weiß immer noch unsere Festnetz-Telefonnummer von vor 30 Jahren. Viertel-Telefon damals 😉
- Ich bin ein Fan von WhatsApp-Sprachnachrichten. So manche Leidtragende wissen und erfahren das fast täglich. Liebevoll werden meine kurzen Ansagen mittlerweile „Podcasts“ genannt.
- Last, but not least: Ich ess nix, das auf der Gabel zittert!
Na gut ...
Vielleicht auch noch interessant: Wie es dazu kommt, dass ich hier viel über Grafikdesign und Fotografie schreib – und damit gibt’s zwangsläufig etwas „über mich“.
Kreativität oder kreative, schöpferische Beschäftigungen gibt’s in meinem Leben von klein auf. Ganz früher mal hab ich mich sogar in der Musik ganz gut aufgehoben gefühlt. Noch im zarten Volksschulalter hab ich auf einer Melodica vom Kirtag – die Tasten mit bunten Pickerln beklebt – damalige Hits wie „Sun of Jamaica“ nachgespielt. Nur nach Gehör. Darum hab ich dann eine richtige Melodica (ohne bunte Pickerln und mit mehr als 1,5 Oktaven Tonumfang) bekommen und durfte in einen Kurs gehen. Das Instrument wurde größer, die Begeisterung blieb: Bald hatte ich eine zweimanualige Orgel mit Fußpedalen. Wenn ich mir heute meine Notenhefte von damals anschau, bin ich fasziniert von mir selbst. Wie kann man auf einen Blick x Noten erfassen und gleichzeitig die richtigen Tasten und Pedale erwischen? Heute könnt ich’s nimmer. Vielleicht mit etwas Übung? Ich weiß es nicht.
Nach und nach hat sich mein Interesse fürs Zeichnen entwickelt. Auch da war dann plötzlich irgendwann ein Bruch. Wenn ich’s zeitlich richtig einordne, dann direkt nach der Schule? Apropos „nach der Schule“ – als ich da nicht so genau wusste, wohin mit mir, hab ich mich sogar (zugegebenermaßen recht halbherzig) für eine Fotografenlehre beworben. Halbherzig hat genau das erzielt, was es erzielt hat: nix.
Aber irgendwann haben mich meine Interessen wieder eingeholt: Heute bin ich als Doppelagentin in beiden Welten unterwegs. Die Fotografie war einige Jahre mein Beruf, mittlerweile liebstes Hobby. Und Grafikdesign – da gibt’s die eine oder andere Idee, und im Beruf kann ich die Kenntnisse auch einsetzen. In die Tasten hau ich daher nur am PC, Orgel gibt’s hier keine mehr. Wenn Musik auch nach wie vor etwas ist, das mich tagtäglich begleitet. Aber eben nur im passiven Sinne des Genusses 😉
Ich bin, wie ich bin. Das passt am besten zu mir.
Unbekannt